Sturmtiger
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurden einige beschädigte Tiger-Panzer zu Sturmtigern umgerüstet. Der Turm wurde entfernt und gegen eine 150mm starken Kastenaufbau ersetzt, der ein 38cm L/5.4 Geschütz beherbergte. Damit konnten Granaten, die 125 kg Sprengstoff enthielten, mittels eines Feststoffantriebes verschossen werden. Es wurden bis Kriegsende nur 18 Stück gebaut, weshalb dieser Panzer keine Kriegsentschedende Rolle mehr spielte. Dennoch beeindruckten die wenigen Exemplare die herranrückenden Alliierten so sehr, dass die Sturmtiger ein beliebtes Fotomotiv der Soldaten wurden.
Als Basis für diesen Sturmtiger diente wieder ein bereits RC-fähiges Heng Long Modell im Maßstab 1:16, dass günstig mit defektem Turm aus einer Retoure erworben werden konnte. Der Aufbau wurde anhand von technischen Zeichnungen aus einem russischen Sturmtigerbuch aus Polystyrolplatten hergestellt.
Anbauteile wie Feuerlöscher, Schaufeln, S-Haken, Kettenhammer, Wagenheber, Axt und Werkzeugkiste stammen aus einem Ersatzteil Spritzling eines Tamia Königstigers. Die Laufrollen wurden mit dem Zinnbausatz von Imperial Modellbau auf das Späte Tigerfahrwerk umgerüstet. Die späten Versionen des Tiger 1 hatten eine Zimmeritschicht, die vor Haftminen schützen sollte - diese Zimmertischicht erhielt auch der Sturmtiger.
Der montierte Kranarm wurde nur zur Beladung mit Granaten montiert. Aus diesem Grund wurde eine graue Grundfarbe gewählt, da der Kran vermutlich nicht mitgetarnt wurde. Das Tarnnetz wurde aus einem Stück Bundeswehr-Mullbinde aus einem BW-Verbandskasten, mattem Klarlack und geriebenen Teeblättern gefertigt.
Um den Aufsatz aus Polystyrolplatten zu montieren, wurde das Tigerwannenoberteil zunächst großzügig ausgeschnitten. Das Loch wurde größtmöglich geschnitten um später die Mechanik für die Bewegung des Stummel-Laufes gut erreichen zu können. Die Halbkugel besteht aus einer Klarsicht-Bastelkugel aus dem Bastelbedarf. Das Langloch für den Lauf, wurde vorsichtig mit dem Dremel ausgeschnitten, da dieses durchsichtige Kunststoffmaterial sehr leicht bricht. Die Halbkugel für das Coaxial-MG besteht aus der Orginal-Aufnahme des HengLong Panzers und einer Holzkugel aus dem Bastelbedarf.
Der Stummellauf erwies sich als schwierig. Zunächst lies sich kein passendes Werkstück finden, das auch noch leicht genug gewesen wäre, um den Lauf daraus zu fertigen. Daher ist der Lauf aus Epoxit-Harz gegossen. Die innere Kugel bestseht wieder aus einer Klarsicht-Kugel, die ebenfalls mit Epoxit-Harz ausgefüllt ist. Der Kranz mit den Rückstoßauslasslöchern besteht aus Polystyrol. Der Kranarm und die Luken bestehen größtenteils aus Polystyrolplatten und Stahldraht. Lediglich der Belüftungspils vorne rechts ist ein Aluminiumdrehteil. Die Schraubenköpfe wurden aus kleinen scheibenformigen Abschnitten eines Elektrokabels hergestellt.
Im Innenraum sorgt der ehemalige Turmdrehmotor nun für die Auf- und Abbewegung des Lauf-Stummels. Die ehemalige Antriebswelle wurde dazu durch eine längere Welle mit Mitnehmer ersetzt. Auf dieser Welle sitzen zwei Reibräder, die mittels einer Zugfeder an die innere Kugel angedrückt werden. Durch die Reibräder ist eine Endabschaltung nicht nötig.
Das kurze Video zeigt die Wirkungsweise der Reibräder innen und die Bewegung des Rohrstummels.