Dampfschiff Goethe
Die Goethe ist die letzte, der zahlreichen für die Köln Düsseldorfer Rheinschiffahrt Gesellschaft gebauten, Schaufelradschiffe auf dem Rhein. Sie wurde 1913 in Dienst gestellt und hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Nachdem Sie am 3. März 1945 von einem Bombentreffer bei Oberwinter versenkt wurde, konnte sie 1949 gehoben und repariert 1953 wieder auf Fahrt gehen.
In den späten 80ern erlitt die Goethe einen schweren Maschinenschaden und da die Überholung zu teuer erschien, wurde sie stillgelegt. Erst nach der Gründung des Freundeskreis Raddampfer Goethe Köln konnte die KD überzeugt werden, den letzten Raddampfer auf dem Rhein wieder zu sanieren.
Die letzte Fahrt unter Dampf erfolgte am 7.10.2009. Die Dampfmaschine wurde zugunsten einer Dieselmaschine ausgebaut.
Auch ihr aüßeres verändete die Goethe mehrfach. So wurden zum Beispiel die Anstriche oft leicht variiert, sowie die Aufbauten verändert. Bis ende der 80er war beispielsweise das Radhaus nicht begehbar. Bei der Wiederindienststellung wurden dort begehbare Bereiche geschaffen.
Auf der Suche nach eine neuen Beschäftigung für kalte Winterabende bin ich über ein schönes Modell gestolpert. Zum einen ist es ein sehr detailliertes Modell und zum anderen ist es ein Schiff aus meiner näheren Umgebung. Außerdem hat Tobi schon vor einem Jahr mit Begeisterung von dem Original erzählt und mir Youtube Videos dazu geschickt. Das Raddampfschiff Goethe
Nun stand ich vor dem Problem, dass ich das Modell gerne bauen würde, aber eigentlich keinen Platz habe um das Modell ins Wohnzimmer zu stellen. Zum Glück bot sich Tobi als Pate für die Goethe an, denn ich fragte ihn ob Sie nach Fertigstellung bei Ihm wohnen dürfte.
Orginalton: "Die Goethe? - Ja! Ja Klar! Aber wo stell' ich die denn hin? Vielleicht in den Partykeller, wenn er mal fertig ist... (Pause)... Wie groß ist die denn?"
Nachdem also ein späterer Liegeplatz organisiert war, bestellte ich sofort einen Bausatz.
Als Grundlage für das Modell diente der Revell Bausatz Nr. 05232. "Rheindampfer Goethe". Der grundsätzliche Zusammenbau war problemlos. Die großen Teile sind passgenau - nur die sehr kleinen Teile besitzen starke Grate. Außerdem ist anzumerken, dass sich die Farbangaben im Plan auf die späten 80er beziehen.
Bei der rechereche zum Modell fand ich auch einige Bilder, die die Goethe um 1975 zeigen, die als Grundlage des Modells dienen sollten. Besonders gut fand ich das Banner, auf dem "Musikfahrt" steht, das für den Partykeller ideal passen würde. Das "Plakat" wurde auf Pergament gedruckt. Um es plastisch erscheinen zu lassen, wurde es mit Ponal auf eine darunter liegende Schnur geklebt.
Das Modell ist im Maßstab 1:160 gehalten, was der Modellbahn Spur N entspricht. Daher bot es sich an, die Musikfahrt mit Passagieren zu füllen. Etwa 150 Figuren wurden auf und unter Deck angebracht.
Für den Standfuß habe ich auf der Boot 2010 in Düsseldorf ein Teak Namensbrett aus der Reste-Wühlkiste eines Bootszubehörhändlers erstanden. Es handelte dich um ein gebrauchtes Teil aus einer Ausstellung und enthielt einige Löcher. Die Löcher störten natürlich. Daher habe ich den oberen Bereich mit Mahagoni Furnier überfurniert. Das Teak an den Seiten wurde dann mit Mahagoni Beize farblich angepasst. Zum Schluss kam Epifanes Bootslack drauf (7 Schichten).
Um die Detailierung noch etwas zu ergänzen, wurde auch eine Begenungstafel angebracht. Mit einer solchen Tafel signalisiert der Bergfahrer die Begegnung "Steuerbord an Steuerbord". Da ein Bergfahrer gegen die Strömung fährt, darf er das Meandern des Flusses ausnutzen. Am Prallhang (Aussenseite einer Flusskurve) ist die Fließgeschwindigkeit höher als am Gleithang. Daher darf ein Bergfahrer die Flusseite wählen. Er zeigt dann dem Talfahrer an, wie sie sich begenen sollen.
Die Goethe besitzt an der Dachkannte eine Fähnchenkette, die nicht bestandteil des Bausatzes war. Hierzu wurden Deko Steublumen für Tischschmuck besorgt. Sie sind aus einer Blechfolie. Die einzelnen Blätter wurden umgefaltet und abgeschnitten. Anschließend wurden sie einzeln angeklebt und bemalt.
