Niklas - Der Duke of Scotland
Niklas ist ein Käfer zum Rumprobieren. Ich hatte ihn mit einem Frontschaden geschenkt bekommen. Nachdem ich Ihn instandgesetzt hatte, durchlief er mehrere Erscheinungsbilder.
Als ich Niklas bekommen habe war er ziemlich mitgenommen. Ein Reiskocher hatte Ihm schwer eins auf die Nase gegeben. Sein Vorbesitzer hatte kein Interesse mehr an Ihm, weshalb er Ihn im örtlichen Anzeigenblatt in die Rubrik "Zu Verschenken" einsortierte. Da die Substanz noch gut war, bekam Niklas bei mir ein neues Zuhause. Nachdem ich die Reserveradmulde ausgebeult hatte, montierte ich eine gebrauchte Haube und einen gebrauchten Kotflügel. Natürlich musste die Neuerwerbung auch erst mal richtig sauber gemacht werden. Also wurde kurzerhand der Hochdruckreiniger ausgepackt und der Wagen geduscht.
Leider hatte einer meiner Vorbesitzer den Wagen irgendwann mal halbherzig lackiert, weshalb ich mit dem Hochdruckreiniger den Lack abzog wie einen Aufkleber. Darunter kam eine astreine Grundierung zum Vorschein, die nicht angeschliffen war. Da ich den Wagen ja wie gesagt geschenkt bekommen hatte, wäre eine Lackierung ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen. Daher fing ich an den Wagen aus der Sprühdose zu lackieren. Natürlich in Polarweiß, die Farbe die er in Mexiko mit auf den Weg bekam. Nach fünf Dosen stellte sich allerdings heraus, daß sich dieser Weg als zu teuer erweisen würde. Ich hatte schon 74,75 DM (5 Dosen) ausgegeben und hatte mich gerade bis zur A-Säule vorlackiert. Deshalb stieg ich ab den Türen auf RAL 7011 (Eisengrau) um, denn davon war eine 500ml Dose schon für 7,95 DM zu haben. Als Übergang wurden unter zuhilfeahme von Maskierfolie Scalloops auflackiert.
Nach einem unfreiwilligen Feindkontakt mit einem Verkehrsschild wurden die beiden Endspitzen erneuert. Das Heckabschlussblech ist nun schraubbar. Dies war auch eine ideale Gelegenheit Niklas´ Erscheinungsbild wieder zu verändern. Er wurde in RAL 6000 Patinagrün lackiert. Nach unserem Schottlandurlaub erhielt er einen Tartan Kotflügel und das Andreakreuz auf dem Dach.
Hier einige Details:
Im Innerraum wurde das Kunststoffarmaturenbrett des Mexikaners entfernt und alle nun überflüssigen Löcher wurden zugeschweißt. Die Türverkleidungen und die Teppiche wurden in Rot und Grün gehalten. Außerdem besitzt Niklas ein Raid 1D Lederlenkrad und einen Drehzahlmesser, der wie der Tacho mit einer grünen Folie versehen wurde.
Lackierung: Auf das Dach wurde das Andreaskreuz, die Nationalflagge der Schotten, lackiert. Das Tartanmuster auf dem Kotflügel ist frei erfunden
Getunnelte Rückleuchten und Kennzeichenmulde: Die Rückleuchten wurden unter Verwendung der Rückleuchtensockel getunnelt. Hierzu wurde der Sockel aufgelegt und mit einem Filzstift umfahren. Mit der Stichsäge wurde die Anzeichnung ausgesägt. Anschließend wurde der rechte Sockel von innen (Umgedreht) in den linken Kotflügel geschweißt. Verputzen, Spachteln (oder verzinnen) - fertig.Bei der Kennzeichenmulde wurde ganz ähnlich vorgegangen. Kennzeichen mittig auflegen und mit einem Stift umfahren. Aussägen. Dann muss aus Karosserieblech ein Kasten gebogen werden, der wiederum eingeschweißt wird. ACHTUNG! Kennzeichenbeleuchtung nicht vergessen, am besten vor dem einschweißen einpassen. Ich habe eine von einem FIAT genommen, ich weiß aber leider nicht mehr von welchem Modell. Einfach mal auf dem Schrottplatz schauen was passen könnte.
Schmale Stoßstangen: Niklas besitzt schmälere Stoßstangen. Sie bestehen aus der Serienstoßstange, die zweimal entlang der Sicke mit der Stichsäge aufgesägt wurde. Die beiden Halbschalen wurden aufeinander gelegt und mit einer durchgehenden Naht verschweißt. Da die Stoßstangenhalter - Durchführungslöcher in den Kotflügeln zugeschweißt sind, wurden neue Halter gefertigt, die unter den Kotflügeln hergreifen.
Anleitung:
Die Stoßstange im Urzustand. Mit einem Filzstift die Schnittkante an der Sicke anzeichnen.
Die Sicke in der Mitte wird mit der Stichsäge der Länge nach ausgesägt. Das Mittelteil findet keine Verwendung mehr.
Nun die beiden Außenhälften auf Stoß aufeinander legen und mit dem Schweißgerät zusammen Punkten. Anschließend Innen und Außen eine durchgehende Naht ziehen. Mit einem Handwinkelschleifer wird nun die äußere Naht verputzt. Löcher für die Stoßstangenhalter bohren, spachteln, schleifen, lackieren - Fertig.